Sieben

In der Kette der unabdingbaren Zwischenfälle von einem Horizont zum nächsten hängt scheinbar ein falsches Glied. Zwar ließ sich das Jahr damit arbeiten, daß ich einenn. nicht störenden zwar Unterton hörte. Weil ich aber zweitausend vor Schlußwort mir die (Wahrheit) über das Geräusch ergründen wollte, mußte ich versuchen, die akustischen Rohdaten über der optischen Abbildung laufen zu lassen. Ich habe das schon einmal getan und binauf ein Muster gekommen damals. Das isoliertwiese eine seltsame Spitze auf dem Normalniveau zwischen 435 und 440 Hz auf, die ich mir nicht erklären konnte. Wie ein unendlich schwach verzerrender Spiegel das Bild trotzdem verändert wiedergab war irgendwo ein Element zwischengeschaltet, das eine hörbare Differenz ausmachte zwischen seiner Idee und ihrer absolut gewollten Ausführung. Hier also trat das Muster n.mals in Erscheinung, obwohl die Vergangenheit zeigte, wie bei einer derart schwachen Merkmalsausprägung das Raster überhaupt nicht greifen kann; man muß sich auf die Sinne verlassen können, wenn man etwas anderes als Dissonanz wahrnehmen möchte. Ich weiß jetzt, daß 435 Hz die Frequenz um Mahlers Zeit war, mit der man den Kammerton a festgelegt hatte und daß dieser heute bei 440 Hz liegt; das war eine einfache Verzerrung um 5 Perioden, die von der Optik erstmal ausgeglichen werden mußte. Aber ohne Vorwissen und nur in der Ahnung eines Mißverhältnisses blieb ich zur Zeit ohne Antwort. Heute kann ich sehr genau hören, ob eine Nachricht an mich ergeht oder nur ihre ungenaue optische Täuschung. Ich bin nicht mehr dem anderen darin ausgeliefert, wie seine vorarchischen Elemente mir die Welt vorsetzen. Wir sind ein Konstituent und es gibt nur eine Priorität: die fliehenden Intentionen am Doppelspalt aufzuhalten um sie in das gemeinsam erlernte Raster einzufügen. Dafür genügt zuweilen der Augenblick, meistens aber ist es die Arbeit einer langen Sabbathnacht, so eines Moments habhaft zu werden. Ich hielt mich zurück in aller nicht gewollten Tätigkeit und diente allein dem ungerichteten Dasein der Benjaminfeldkraft. Dies tat ich im Bewußtsein ihrer Macht über das Werk und erlaube mir nur zu ruhen, um neu für sie da zu sein am nächsten Tag. Und die Geschichten vom nächsten Tag sind die Geschichten von morgen: weil morgen immer der nächste Tag gewesen ist.

Darkspalt: Sie haben mich nicht verstanden. Das (Mein Versuch) zeigt, daß wir uns als nicht über die neue Dimension (an die wir einfach glauben müssen anders geht nicht) hinwegsetzen können. Wir haben zu akzeptieren, daß Kommunikation (und das ist ihr gebräuchlicher, unwissenschaftlicher Name) hier nicht mehr stattfinden kann wo wir uns aus ihrem Einflußbereich herauszubewegen scheinen mit zunehmender Entfernung zum Massenmittelpunkt des Gebäudes, welches sie uns ermöglicht. Ich glaubte solange ich mit den Versuchen zur Bestimmung der Konstanten des Feldes beschäftigt war außerhalb zu agieren. Das war ein großer Fehler. Immer; immer… war es die Konstante innen selbst, die mir die Messungen bzw deren Auswertung schriftimmanent zuspielte und vorgab was ich zu interpretieren suchte. Die Suche, von der ich jederzeit angenommen hatte derAntrieb zu ihr würde mir eignen, fand ihren Ursprung lange vor mir, vor den anderen, vor jedem seis n. so gutwillig angenommenen protagonisten Auditorium und wesentlich auch vor jenen Adressen die sich in mir ausgebildet haben zur Ansprache, zur Direktion meiner im Feld hergestellten Gedanken. Ist das neu? Nicht vielleicht nur neu für mich? Weil du aber diese Frage wie wir gesehn haben mit einem entschuldigenden Ja beantworten mußtest, ist für die Entwicklung heut mein Kopf erstmal gerettet. Ich nehme dies dankbar an und weiß das Geschenk verstehender, zuhörender Protagonisten zu würdigen, de tout mon ame, de tout mon coeur, de toute ma pensee et de tout ma force.

… darkspalt: aber jetzt verstehn sie langsam was mich zu ihnen hinzog. Und sehen wie ich, daß wenn man einmal an jenem Gift zu lecken versucht war damit aufzuhörn ein Kampf ist gegen die unseres eignen Verstandes Windmühlen. Darkspaltmaterial: das ist ein weites Feld in das wir uns nur begeben zu Versuchszwecken und immer damit rechnen sollen wir könnten es nicht mehr verlassen. Die Nacht in uns kämpft mit dem Morgen; und nicht immer ist der Weg hinaus gangbar. Zuweilen braucht es jemanden, der ihre Hände nimmt und sagt: führe sie ein wenig, damit ich sehen kann deine Spur die mir voraneilende meines Fußes Leuchte, und ein Licht wie das geteilter Monde, die ich mit dir anschaue schon mein Leben lang. Das mag sie hören und einschlafen im gemeinsamen Traum.