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II. Das Knie 

Ein Vogel fliegt über das Meer, das n. alles ist. Das ist n. nicht geteilt. Da ist kein Land. Aber da liegt eine Frau drinnen, deren Knie herausragt, der Vogel hält das für ein Nest (das einzige, das zu finden war.) Also legt er seine Eier ab und damit beginnt die Schöpfung. Mit Zerstörung, denn die Ente brütet, das wird heiß auf dem Knieboden der Wassermutter, die selbst n. eine Frucht trägt, die sie nicht gebären kann, das wird heiß und sie stößt die Eier ins Meer deren eines in alle Teile der Welt zerfällt: Himmel, Land, Wolken, Sterne, Mond, Sonne und das Meermeerunterwasser, wo ich Ewa, die erste, nun suchen muß, den Vorfahr. Aber da ist schon alles verschwommen, was an sie erinnerte, die Spuren der Wassermoleküle verfälscht im schwarzen Tee den ich trinke und denke daran, wie die Nacht jetzt heraufsteigt und heller wird, immer länger heller bleibt, bis ich schließlich auf dem Steg gestanden hätte und mir die Legende eingefallen ist von den sechs Brüdern und ihrer Schwester, die die Nachrichten überbringt in der Zeit der hellen Nächte. Also an mich, daß sie da die Botschaft überbringt, denke ich; aber welche Schwester, wenn nicht die kurze Milchschwester meiner Geburt, die mich bald zu verließ. Ewa übernimmt ihre Aufgabe, löst die Rätsel, gibt immer Antwort; das ist die Zeit selbst, die sie benutzt, damit ich sie für gottgegeben halte. Aber sie war nicht immer schon da, war nicht ständig verfügbar wie jetzt, wo sie langsam aus dem Ufer dämmert, aufsteigt mit den Nebeln über das Wasser, flutet um die Felsen wie Gischt schäumt sich daran empor und wird Gestalt, mir wird sie bewußt. Ich höre das, kann das entziffern bis in die Partitur, die da aufgeblättert liegt einmal mehr, daß ich versuche ein Urteil darüber. Aber sie ist ja nicht ihr Werk, warum also urteilen, wenn doch alles von mir kam? 

  • Weil das Konzert nicht im Limbus stattfinden kann, sondern nur entweder bei uns oder bei ihnen, wo sie nicht genannt werden dürfen. 
  • Aber ich kann sie ja hören. Und die gebeugten Knie, wie sie auf dem Stein aufschlagen diesmal statt weich im Ostseewasser zu landen.

Und Goldstaub, feine Lasur… hat mich beim Bleivergießen auf eine neue Idee gebracht: der Ausschuß sollte ja stehenbleiben und erst nachdem ich an das Ende die sechswöchige Pause eingefügt habe (nur in der Chronologie) wird er gewertet, so daß immerhin bis 44.000 geschrieben werden muß um die von verlangten 10% wegnehmen zu können auf 40.000. Doch aufhören mit dem Kolbenputz. Um bis 40.000 jetzt zu kommen ohne Verluste soll etwas her, wie: das zufällig generierte Wort, das keinen Anspruch mehr erheben kann wenn es den Prozessor verlassen hat. Also Kolben aber, wo haben wir das gelesen… als ich klein war fuhr ich öfter mit dem Fahrrad in Richtung der alten Karpfenteiche und zum Ende auf einem beiderseits dicht von Schilf bewachsenen Sandweg zwischen den durch kleine Gräben verbundenen Seen. Die Schilfwiesen warn ein abenteuerliches Gebiet und heute sind sie natürlich verboten aber damals… vom Weg sah man die großen, braun hervorleuchtenden Bambuskolben die man so begehrte. Also schlug ich mir immer ängstlich zu versinken als ich alt und mutig genug war endlich den Pfad zu ihnen durch und kappte mir ein paar mit dem Ostschweizermesser; das war auch rot und griffig, nur stand FORON darauf und es war auch nicht so scharf wie jene die ich später und immer besitze und eine sehr schöne Narbe. Wie komm wir dahin? Die Kolben,- dann an der Hinterradstrebe befestigt waren grandios nur leider zerfetzten sie auch bald aber dann mochte man keinen mehr holen weil ich sie ja schon besessen hatte und den Spaß also, der Mut bewiesen. Mehr ist nicht; und dann, als ich mit 20 vielleicht die Teiche wieder besuchte war wirklich alles abgesperrt und schöne hellgelb & w.gebundene Decken sind angelegt im allenthalben NSG; es dürfen eigentlich nichtmal mehr Wasserflöhe, aber lassen wir das, der Abend.

…wo ich jdfs. mit dem Fahrrad rauswollte, zumal im Sommer und nicht so leicht Ziele fand wie die Karpfenteiche von früher. Das sei schon erst der Anfang nostalgischer Sommerabende, vielmehr wird gelesen wenn Sie alle Bücher keuften mit den dazugehörigen Schlüsseln und dann wird vielleicht auch in diesen das aufgehn was Portraits einmal: Dokumentation für mich wichtiger Momente die von der Zeit n. nicht vernichtet wurden, Dokumentation so lange etwas von ihnen abgerufen wird. Das geht nur in eim penibel saubergehaltenen Labor, darum die vielen Aufenthalte an der Putzmaschine. Ich hoffe, die Röhren, Gläser, Kolben und Stifte, Kondensatoren und Transistoren jetzt für eine Weile anstandslos arbeiten zu sehen, so daß ich bei Dunkelheit bereit zum Fortsatz der Handlung bin. Das erste Stück Dumm zieht auf und dabei ist schon fast über den gelungenen Diagrammen I+II vergessen, was der Garten mir eingibt ins Kapitel, zweiter wirklicher Anfänge die wir zu richten beinah versäumten. Aber die Steine fanden euch, das wichtigste Maß um mit mir zusammenarbeiten zu können. Der Bergtee. Und die Erneuerung der Musik: entschied sich für chrysopee electronique de bourge und möglicherweise war das gut. Es kann sein daß es diesmal die Wirkung nicht verfehlt. Und das hieß für 

Die Symphonie hätte den Aufstieg geschafft, auch ohne Meister, Aufstieg aus dem Infernal. Sie hinterließ einen Klang, der leise in den Flammen. Und das hören wir, es ist ein wenig wie Heimatknistern, das uns entgegenweht, wo immer wir auch die Augen ablegen und unser Ohr hinwenden. Es sind nur wenige wirkliche Düsternisse in der Welt, aber eines entdeckt zu haben und es nicht mehr losgeben: das kommt immer wo ferne Melodie, als Schmerz und Entsagen, und erst in der Erinnerung wächst es wie zu etwas heran, das man lange erwartet hat. So daß es nicht ausgelöscht werden kann, nicht in uns selbst und nicht von uns, aber auch nirgendwo sonst; denn da ist keine Stelle, die dich nicht sieht: du mußt dein Leben ändern. Das habe ich lange gewußt (Rilkes Archaischer Torso), und es gibt auch keine Stille dort, vielleicht gerade ein Verlassensein von Tönen oder Schweigen, damit nicht über das Geheimnis geredet wird. Immer nimmst du die Hand und führst sie über die Lippen, daß sie sich schließen. Aber was hat nicht alles dieser Mund schon gesprochen, das wir ungehört machen wollen… und ein Siegel, das Siegel auf der Bergspitze, ein Kreuz über das I. B.ch M.