Wenn ich aber, sprach es einmal ohne daß es von mir gedacht wurde, eine Geschichte hätte schreiben wollen, dann glaub mir, sage ich, hätte ich es auch getan, genauso wie etwa ein Hörbuch zum Vorlesen oder Romane etc. Jedoch daran lag mir wenig und was ich besser konnte war Sprechen erzählen bis der andere einschlief. Wer das war? fragt einer, der mir auch glauben soll daß ich wenn ich jenes wüßte denke nicht mehr weitergeschrieben zu haben bis ich ihn los war aus meinem Schlaf in den er sich hineingeschlichen hatte mit der ersten gesetzten Zeile. Ich ging aber darin um wie in seinem fremden Traum; war gar nicht fähig selbst zu träumen sondern alles was in jenem dafür in mir geöffneten geschieht ist Atemholen für den nächsten zu überbrückenden Raum. Darum kann ich von dem andren, fremden nichts wissen außer daß il y a. Und das muß es denn ich spreche ja durch ihn, oder? Sehn Sie, da hört unsere Kontrolle auf über was wir n. formulieren und was wir besser sein lassen sollen. So ist es immer über seine Worte erhaben und der pathetische Beiklang mischt sich von selbst dazu weil Pathos da gebraucht wird wo aus dem semeiotischen allein der Sätze uns nichts aufregen würde. Aus der Zusammenschau des wirklich Gesagten und dessen aber was wir nur ängstlich dahinter vermuten und nicht uns trauen zu sehen weil die Wahrheit zu viel wäre über die uns allein genehmigte Ebene… kann plötzlich eine Freiheit auftauchen… von der wir nicht mehr wußten. Ich lasse das Wir bestehen, weil es mich in eure Angst miteinschließt. Ich könnte mich wohl einfach daraus zurückziehn und hätte mein Frieden trotzdem nicht gefunden; da ist der zu überwindende Niveauunterschied zwischen dem einen dem schreibenden und dem einen dem lesenden Hirnaneinander. Das läßt sich begreifen, oder?
- und wenn Sie immer nur sich selbst ihr Tun erklärten: was macht das mir zu einem Gegenüber das ich nur irgendwie sein will?
- es muß keine Identifikation geben…, nur etwa die vage Angst davor, es zu verstehn und damit an dem krank teilgenommen zu haben was man niemals von sich dachte. Hören Sie auf damit, gesund zu erscheinen…
- aber Ich bin es ja.
Sie sind nichts als das Bindeglied das mich ihrer Welt vermittelt, es gibt für Sie keine andere Funktion als in diesem Buch Medium zu sein, haben Sie das nicht verstanden? Sie sollten sich mit ihrem Dübeldasein und darüber sich freuen die alles verbindende Konstante für diesen Bau darzustellen. Wenn Sie mir jetzt ihr Element anvertraun würden… dann könnte endlich in den paar frostfreien Tagen die uns bleiben der Sockel tragfähig gemacht werden.
Was ihm bei der Erschaffung seiner homunculi an Kreativität fehlte hatte er durch Armut/Keuschheit/Gehorsam und eifernden Gerechtigkeitssinn ersetzt. Den Figuren fehlte nur n. der Atem; aber jetzt wo dieser ihm ausgehen wollte und er bald an die Grenzen seines Körpers stieß, beobachten wir ihn in den immer gleichen Positionen verharrend: es gibt ihrer bereits drei. Das ist
1. die vorkreative – darin sieht er sich beständig als ein Opfer von Umständen gepeinigt die außerhalb seiner Macht liegen zu bestimmen. (Anton Reiser)
2. die pränatale – in welcher er vorhanden irgendineiner ihm zwar zugänglichen Sphäre und verantwortlich für sich selbst ist aber unfähig seine äußeren Bedingungen weder sich aufzuschließen oder gar sie zu verändern. (Sartres Antoîne)
3. die mortale – die ihn einfügt in sein Außen; das er erklären kann, das er sich anpassen kann und was viel wichtiger ist: das er jederzeit verläßt. (Oeuvre de S‘Antoni)
Um die folgende einnehmen zu können, muß ein kurzer Einschub her der erläutern soll wie wir überhaupt auf ihn gekommen sind bzw woher wir wußten daß irgendwo in diesem Band der Zugang verschlossen sein würde, den wir uns nun entdeckten. Ich habe einmal zugegeben, daß mir während der Arbeit im Archiv öfter zumute war als wäre ich nicht wirklich derjenige den die Schriften meinten, als wäre nach einer Adresse verlangt wohin ich sie alle senden müßte um ihnen gerecht zu werden. Ich habe jetzt dieser Ahnung Berechtigung erfahren und schmerzlich ist mir bewußt, daß ich wahrscheinlich der letzte bin, der mit den Schriften so verfahren darf wie ich es im Moment n. tue. In eurer Zukunft ist das alles verkauftes und gestiftetes Material auf welches zuzugreifen nur denen erlaubt ist die sich mit einer wie ihr es nennt identité unifie umgeben haben – für meine alten Masken, für diese hier anstehenden Schablonen gibt es die passenden Gesichter garnicht mehr, danach wird man bald bei den wirklich Vorgängigen suchen müssen, also auch meinen… homunculi.
Ich habe die Wohnung abgeschlossen weiß ich genau, und auch, daß ich Herd und Lampen ausmachte. Kleinere Unsicherheiten über den Weggang der Post oder vielleicht verpaßte Nachrichten am T. sind nicht störend, eher, daß man ab und zu nicht weiß wie alt man eigentlich ist oder welches Datum der Tag hat an dem man sich das fragt. Es ist bestimmt ein Mittwoch an dem solches passiert, weil es immer Mittwoch ist wenn solches passiert. Es wird eins geboren eins wird ein Jahr älter, aber was macht das mit ihm selber das es gebiert und das es älter wird? Nicht doch ein wenig mehr zu fragen als das übliche nach dem Gehen und Stehen der Geschichten? Wir wolltn es und hören in den Geburtstagen von dem wirklichen Befinden und haben nicht gefragt als still in mich selbst vertieft und hierhinein wo ihr zwei oder drei es ja dann auch hört, oder? Und wenn ich dann behaupte es wäre ein Mittwoch gewesen so ist es immer der Mittwoch meines nur eigenen Geburtstags an dem ich mich n.mal fragen: Werde? ich ein weiteres Jahr überstehn in den Violen,: Werde? ich n. einmal anderthalbjahrlänger diesen Scheißschulweg mit den Andern laufen aushalten und werde ich dies sogar n. ein weiteres mal aushalten? Darauf gab es die Antworten längst wenn ich sie nicht mehr brauchte also viel zu spät als daß sie einen hätten trösten können. Und Von Hoher Warte aus sich zusehn ist n. leicht und dazu sagen wie ja alles doch gut ging, oder? Siehst du… lernen Sie also wenn ihnen in jungen Jahren der Drang gegeben wurde eifrig das Latein, es wird ihnen spätestens hierzu etwas nützen wenn (der Taufpate) zu sein sie sich prüfen lassen von jener altaberehrwürdigen Institution (die wir hinter uns ließen?) Kann sein. Dafür gab es den Golem.