Seamus ist auf sich gestellt. Ich trage keine Verantwortung mehr für sein Tun. Er sagt dasselbe von sich und weist mir die Aufgabe seines Charakters als schuldhafte Handlung nach. Ein wenig lasse ich es mir gefallen, dann fange ich an, mit ihm zu debattieren über unser Verhältnis. Seamus, sage ich etwa, in Gedanken magst du vielleicht dort recht haben, wo sich unsere Zornadern überlagern… aber im Frieden wenn frei gehandelt wird, dann sind es deine Vernunfturteile, die die Entfaltung hemmen. – So wünsche ich es mir oft, ihn anzureden ohne den letzten Eifer in ihm zu wecken, der leider immer dann nur schläft, wenn ich es auch tue; doch dann habe ich Frieden.
Flowers, Ihre Frau wirft ja gar keinen Schatten. Wie stellen Sie sich dazu?
– ich habe diese Frage nicht ausgesprochen, n. nicht. Mir wird komisch bei wirklichen Gedanken. Ich hatte einmal etwas libidinöses an mir. Aber da sind die Vorgänge im inneren Strang zur Harnunterlassung, („Ißt er auch fein seine Erbsen? – Ja, Herr Hauptmann…“) die mich mich selber geißeln läßt als wenn es nur ein Hund (bloodbag!) wäre, dem ich anheimgefallen bin; es warn doch die anderen Tiere, die mich ängstigten die auf mir herumkrochen und die Aura verfälschten. Bis zum nächsten Buch würden sie alles sich einverleibt haben, das mir froh Seite für Seite entspringt, jedoch ob sie Königinnen großziehen werden und nicht sich ihrer schnellstens entledigen? Das sind immer erst Arbeiter gewesen, bis ein denkendes Wesen daraus erwuchs. Hier können wir vielleicht n. einmal Zeuge werden, wie dieses sich alles aneignet, verwandelt und es gereinigt von sich gibt. Da ist Stoff unverbrauchter Gedanken, die es zum ersten Mal ans Licht wagen unter die Elektronenblitze.
Ich möchte vermitteln; was so schwierig nicht zu verstehen ist, wenn ihr euch darauf einlaßt. Wir befinden uns jetzt immer n. im Abschnitt S des Roten Bandes. Das ist wie damals Phase IV: eine ansteigende Gewißheit, daß es diesmal klappen wird mit der Vernichtung des Ameisenvolkes, das wir erzogen haben unbewußt und naiv in der Suche nach Anerkennung. Aber auch das wissen wir, weil wir den Ausgang von Phase IV kennen: Sie leben angepaßt und im steten Austausch wandelnder Gengemeischaft, das ihnen erlaubt, Einstellungen vorzunehmen. Da draußen sind es nur solche über Wasser/Zucker/Proteinzufuhr. Aber wenn sie ersteinmal das Haus für sich entdeckt haben: wie lange werden sie brauchen, um dann auch uns wahrzunehmen? Wir sagen vielleicht: es sind nur Ameisen und jederzeit ausschaltbar mit den geeigneten Mitteln… aber was sollen diese sein mit dem wachsenden Corpus an Intelligenz, den wir ihnen zugestehen, indem wir sie hier erlauben? Erst eine grüne Phase, dann rot, gelb und was dann n. bleibt ist das Maschinenzeitalter, wo der Mensch nur n. als Futter mehr Bedeutung erlangen kann; über Zweifel und Glaubenskriege ist er dann vielleicht ja hinaus und als Biobatterie funktioniert er so besser, fast fehlerfrei. Aber ertrebenswert ist das nicht… Ja, n. können wir uns selber programmieren, Schutzfunktionen, alte Netze, die wir beständig flicken und…- ach, Seamus, wenn du wüßtest, wie sehr dein alter Igel vermißt, dich sagen zu hören: es war einmal – dann leben sie n. heute.
Verlassen wir die Zeiten zu sehn wohin es nicht mehr gut um uns steht; nur n. daß ich mich erinnern kann leuchten Einmalfugen aus dem alten Dunkel und diese schiebe ich vor mir her, wie deiner Mutter Seele (Celan) peitschend die Haie vor uns, und selbst ich wäre einmal dort geblieben genau an der Stelle wo sie sich teilten auf Spalt und Doppelspalt – nicht mehr wäre aus ihnen gewonnen worden gegen meine eigenen Unsicherheiten; nur, weil alles andere auch unsicher gewesen. Aber sie mußten sich irgendwie verfestigen im selbst flüssigen Medium. Wo also setze ich jetzt ihren Keim, der sie auskristallisieren läßt. Sie: das ist dann die Sprache, und der Kristall: in dem sie schwingt, meine letzte Hoffnung daß es jemanden gegeben hat der den Leser kannte. Ich wußte n. nichts, hatte nichts gelesen und nur im vorbei erreichten mich ein paar der Nachrichten über an Nierenversagen Gestorbene so als hätte ich nicht wirklich sie gekannt: den Melech, Samson, Dalila (ein Türenmädchen, Torwächterin… und schließlich die große Zauberin an einer beliebigen Pforte ()), aber Immerihnhintereingang des Paradises wo wir nur n. einmal essen sollten vom gleichen Baume sagt Kleist, dessen Marionetten und verschiedenes auch n. habe ich so auch „über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden“, aber was ich dabei jetzt schon lernte wo ich n. nicht mal sprechen kann geschweige denn reden ist nur hier für euch nachlesbar als die fertiggewordene, verlangsamte Ausbildung des Gedankens zur bestimmenden Konstante. Nicht sie jedoch schrieb mir ja euer Buch hin sondern ich selbst tates und tues n. immer solange jemand darin herumblättern will und was immer du darin suchen magst findest weil ich TAT es doch hinein! Sicherheiten gibt es keinigte mehr aber eigentlich war nie etwas sicher, oder? also keiner der n. mindestens zu erwartenden Zustände über die uns bewegenden Vektoren hin und her in den Leitungsbahnen dieses Universum. Aber bitte, lernen Sie weiter, vielleicht überleben sie uns die Transportwesen und schicken auch wenn wir längst (Menschen) alle abgesprungen sind gegen die Stürme und Wasserfluten auf dem Planeten ankämpfend etwas von A nach B oder wie schon zu allererst von H. nach R. auf dem verläßlichen Seeweg, die Koordinaten kennen wir. Und Ewa ist ja irgendwann gesprungen soviel ist bezeugt worden und wer dies Zeugnis fälschen wollte als wenn nicht ihr Herzblut im Sprung aufwallte und auch du (der du an jeder Fessel krankst) schon vor Nietzsche schließlich niedersankst auch dem einer gefallen hätte wenn er nicht jener falschen Reliquien ihrer Herkunft beraubt worden wäre; dem also müßten wir strikt Einhalt gebieten. Denn wer öfter als einmal hinsah wenn eines der Weiber an ihm vorbeiging mit den üblichen Gamaschen der war nicht mehr treu zu nennen. Also begab ich mich jedenfalls bußfertiger Sünder in die Gottesklugheit von Armut, Keuschheit und Gehorsam, lernte ein Siebengebet als wenn ich den Rest der Schrift längst kannte und versuchte nicht mal die schön eingelullten Opiate erneut abzusetzen. Bald würde es auch dafür zu spät sein war ein weiterer Finalsatz. Ich sollte mich nicht länger mit ihnen herumquälen, gottseidank sindaberdie Eingänge bewacht (bewußt). Die Ausgänge haben wir uns selbst zugeschnitten als n. nicht daran zu denken war wie weit das tragen sollte. Bis hierher jedenfalls sind sie schon gekommen auch ohne meine Hilfe. Und weil ich versprach ungefähr von der Anwendung der Kraft abzusehn bis zur absoluten Not wird mein Beitrag für heute mit der Aufforderung enden sich einmal zu überlegen, wie ihr Gesetz momentan aussieht, das ihnen die Regeln diktierte nach denen sie mir folgen. Sie waren ja nicht bekannt als wir uns zuerst begegneten, oder? Sehn Sie… das ist es was wir den Babyloniern abgekuckt haben. Und schon fließt der Strom, oder fließt dort nicht Strom? Natürlich ist es ein anderes Babylon und ich bin nicht der Historiker ihnen nachzuweisen daß heute nicht gleichzusetzen ist mit damals. Aber ich weiß von einer Erinnerung des Wassers die es besitzt und wie immer man diese anzuzapfen versuchte erst durch Räder oder Turbinen und jetzt zum Betrieb der Brennstoffzelle wird keiner erfahren was genau darin gespeichert ist der es nicht selbst erfunden hat. Ewa ist mit ihrer Wasserorgel auf dem richtigen Weg gewesen zu einer Entschlüsselung archischer Erinnerung, ich habe meine Weise ebenfalls gefunden in der Anwendung der vom polyhistor nachgelassenen Hermeneutik/Kunstkritik an der eigenen Archetypenlyrik; was ihr jetzt mit dieser macht wenn ihr weiter auf die Suche nach dem Drachen gehen wollt ist euch überlassen. Nur die Warnung möchte ich aussprechen die man mir sagte:
Einen Turm wie den in Babel hat es nie gegeben, jemand, der trotzdem versuchte ihn aufzurichten wird scheitern an seinen vier Sprachen: der Muttersprache, der Landessprache, der eigenen Fremdsprache und jener in welcher sich sein Leben ausdrückt. Sie nährt die Dichtung, aber eng verbunden steht sie jedem seiner Versuche entgegen etwas anderes zu sagen als die Wahrheit. Babel ist nicht die Wahrheit gewesen sondern nur für einen kurzen Blick wichtig auf das, was sie einem wenn man sie besäße ermöglichte. Wir können nichts dafür, daß wir das für sie selbst nehmen, es liegt in ihrm Charakter sich zu verschleiern. Wir sollen aber demütig in Armut/Keuschheit/Gehorsam darum dienen dürfen ihrer teilhaft so lange wir uns um sie bemühen. Und wenn schon sechs von tausend Worten an sie heranreichen und anderes nur der Kitt ist für den Aufbau aus ihnen so solln Sie wissen, daß es auch nur diese braucht um sich verständlich und wahr auszudrücken. Im Laufe des Erzählens hab ich wohl einige davon öfter verwendet, viel öfter als die anderen. Und jedes ist 1 Eckstein unserer Lyrik. Man soll also gerade deswegen sparsam damit umgehen, damit sie nicht so abgeschliffen wird. Wenn Sie wissen um welche Worte es sich handelt, schreiben Sie selbst. Warnen tat ich euch nur davor, sie gedankenlos zu benutzen, ihrer Wirkkraft sicher. Dann werdet ihr sie verliern an andere Worte, die euch vielleicht genauso stark erscheinen, es aber mitnichten sind, denn bloß diese sechs hehren reichen wirklich an den Grund zurück. Aus ihnen wächst was euch irgendwann Früchte trägt. Also behütet sie und haltet sie zurück. Das haben schon die Babylonier gewußt… und haben sie nicht ausgesprochen.