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Fast wäre ich an diesem Vorabend des Feiertags in meinen Gedanken über Mond und Gedächtnis hängengeblieben. Allein daß ich aber weiterdenken konnte (weil es sich einsam so ergeben hat) und weiterschreiben wollte (weil mir Ihre Gedanken dazukamen) bewirkte schon einen Spannungsanstieg im Textmuster. Bis hierher folgen seine Augen. Und dann Abbruch, abbruch, abbruch des Eingewohnten jetzt abbruch der netzaugen abbruch eines gewöhnlichen todeskandidaten, der n. sein recht zu leben nicht erlangt hatte, abbruch eines und aufbruch ungewohnten erlebens. Abbruch. Schwöre ab, schwör ab, sonst bist du hier nicht richtig, heute. 

Mitmurmeln Mt.6,9; Aber was läßt mich so sicher sein, daß das andere das richtige Gebet ist? – weil der Gedanke frei dahinfindet, wenn ich ihn gehen lasse? Helmut hat vielleicht keine Zeit mehr gehabt, sich dazu eines auszusuchen als der T. drängte. Ich: vor allen Prüfungen, vor allen Erschwernissen, ohne krank zu sein stelle mich diesem und jedesmal intuitiv weiß ich, daß es das echte ist, sein wird, wo immer es hingeht. Die Schultern sind gerade durchgedrückt, im ganzen Körper liegt Spannung. Als müßt ich gleich abspringen liegen in den n. immer gefalteten Händen meine beiden Gesichter. Das eine, G.t hast du vielleicht geschaffen. Das andere aber: ist mein Eigentum und ich werde es nicht n. einmal verleugnen. Irgendjemand, sicher, ist damals für menschensünden gestorben und schrecklich war sein Tod für uns heute die solches nicht mehr sehen können (westlich). Aber der alte, den er nicht genannt hat oder man hat es nicht richtig vernommen war eigentlich viel eher gemeint als er den Elia rief wie manche dachten. Vielleicht ist das prophetische übertrieben worden über die Jahrhunderte so daß nicht mehr übrig davon geblieben ist. Aber n. im selben alten Buch sprechen sie immerw. sorgenvoll von den kommenden Zeiten, die das Volk durchmachen müßte, weil wir uns vom rechten Glauben entfernen tun. Und jetzt, Helmut, sagen Sie mir, daß das nicht wichtig sei, nur, daß man Religion habe, weil man in der Kunst lebt und wer keine Kunst hat, der habe welche.

Irgendwann wird man das letzte Mal darüber gesprochen haben. Es möge bewahrt sein daß solches meines Lebens geschah aber selbst, das ließ sich nicht verhindern bleibe mir immer n. das jetzt mit der ungewissen drängenden Forderung, mich allzusehr ins Schweigen zu gewöhnen. Denn wo der Tag selber seine Existenz beendet und ein Mond nicht länger Mond ist nur weil ich es so weiß und will, ihm also nicht länger zu traun ist – da wächst das zu was unsere größte Wunde war: Ohr den Ohren, Mund dem Munde und des Toren Tor der ihm folgt. Vielleicht ist nach ihm manches leichter gestellt und die Weltengespräche tun ihres mich sacht durch sie zu entfernen. Aber vieles wird mir fehlen, und keine Worte mehr zu haben für Den Mond, Die Sterne, Das Leben, Welt und fünf weitere große die ich n. nicht weiß habe ich mir nicht ausgedacht und wer aber glaubt es wären nicht meine liegt ebenso falsch. Ein bißchen dazwischen steht das richtige Verhältnis von Ausdruck und Inhalt; jedoch, aufmischen ohne Mensur fange ich gar nicht erst an. 

  • “Wenn ich es nicht doch n. gelernt hätte deutsch zu sprechen wäre ja kein echter Hebräer mehr aus mir geworden…” 

Das ist nur die eine Seite des Dialogs. Die deutsche muß verheimlicht werden denn es gibt keine wirkliche Grabesruhe weiß ich und was die Toten erzählen endet irgendwann abrupt. Manche wenn sie ihren Frieden gefunden haben haben ihn. Das Leid aber das es zurückholt ans Licht der Gebeinde wo sie erneut alles durchleben was sie so sicher hinter sich glaubten ist nicht faßbar. Darum wenigstens hier Schweigen über ihren Nachlaß, wo sie n. selbst daran mitwirken. 

(Du siehst auch mich?) Kurz sah ich hin und glaubte meiner Stimmung – sie war echt. Wie oft darf das n. passiern… glaub mir den Mond nur um Mund gelegt (weil keiner zusah) und überhaupt nicht mehr anders denke als aus deinem Fenster ebenfalls wo ich meine ephemeren Gedanken jetzt gesucht habe. Und hab einiges gefunden (sagt sie, nicht ich…) das für erhaltenswert (Lya Eibenschütz ihr Grabstein unter Buche u. Eibe) galt, jedoch nicht, solange ich die Seiten n. verwechseln tue. Also ging ich raus und hatte bald (wie ich es mal nannte) mir den schönen Katakomb der Dinge-die-da-sind aufgezeichnet. Aber daran wichtig war nur, daßich ausging, vielleicht sogar wegen der dritten Person. Die würd ja von mir gerettet (bewahrt vor-aus) ihrem Vorhaben vom Mannschaftsdeck über die Reling in die Ostsee sich zu werfen.

Aber Ewa ist doch gesprungen! wollen wir genau wissen und das richtig schlimme daran nicht zu wissen wie wir es von hier aus verhindern sollten. Man schrieb einiges besser nicht mehr hin bevor der Zustand sicher wird ders erlaubt. Das ist besser fürs Auditorium besser für den ja auch innern Zustand der Vektoren die wir sonst nur fehlleiten. Doch eine Satzstruktur abhängig von außer uns gelegenen Präpositionen? ist nicht so einfach vorstellbar. Ich bemüh mich ja einleuchtende Analogien zu den Forderungen zu finden; allein, wenn man schon euch zurückschaun läßt nur auf die paar leicht zu merkenden Wortinseln sehe ich eure Stirnen beständig stoßen an meinen durchaus begrenzt dimensionierten Ausgabebereich. Und immer nur zu bezeichnen den Sprung (natürlich in Gedanken, aber das ist auf der Ebene eins) oder den Stoß, Schwung vielleicht oder drive der sich auf allen Niveaus abbildet, kann sie nicht zurückholen (und es war ja ihr vorbestimmtes Ende wissen wir also genau) denn TOD war sie schon vorher. Aber sie haben ja nicht mal geschrien… sonst hätte es mir vielleicht aus der Geschichte entgegengeweht als Eishauch ihrer Anwesenheit am Ort der Entscheidung über  das dringliche Gebot ihrer Errettung.. Das bleibt doch anderen überlassen zu empfinden, denn ich jedenfalls liebte nur Bloch. Werden sie das verstehn? Meine schwache Hoffnung gründet sich darauf sie könnten ihm eines Tages dabei behilflich sein sich in der Universität doch n. zurechtzufinden um mehr zu hinterlassen als Tabakreste vom norwegischen snuff den er zwischen den Absätzen inhaliert. Es gibt für jeden von uns einen Bloch, wenn du deinen gefunden hast wirst du wissen. N. schreiben wir ja in den reinen Bezug. Wenn jedoch einmal sicher ist, wo (Nietzsche: unsere Pflicht) unsere Seligkeit liegt könn auch wir vertrauen, daßdann dieser Bloch der unsere ist zur ebenden Zeit. Und solange sind wir halt immer auf dem Weg, immer en train d’inventer des nouvelles vagues –

Da fand ich mich doch längst zurecht mit meinen strebenden Figuren, der Kunst, in die ich Sie mitaufgenommen habe als kanonische Quelle, also non sola gratia. Was zählt, sind die guten Eigenschaften. Alles andere Stückwerk und wir können aufhören nach Vollendung zu streben; wenn es sich will, wird es das tun ohne uns. Schrift erlaubt keine Fehler, Geschrieben ist über den Zweifel erhaben. Deshalb sehen wir das Ende nicht, auch wennes längst feststeht. Aber ich nähere mich und hinterlasse hier Zeugnis des Weges für euch zu verfahren, so wie ich mit den Zeugnissen meines Vorgängigen HB: deuten, danken und weiterdenken. In der Wiederholung liegt ein rhythmisches Geheimnis und verborgen heißt nicht, daß es nicht sich uns zeigen möchte. Es verliert nur mit jedem Aufscheinen in den Gedanken an Intensität, welche endlich ist. Also schont es sich und wir sind ungewiß darüber, ob der Weg richtig ist. An jedem Kreuzweg aber werde ich mich für euch entscheiden. Das verspreche ich und die Worte sind gezählt, gezählt, gewogen und zerteilt: zum Ende haben wir erneut eine Konstante, die das Buch hervorbrachte. Aber bis dort sind es n. Zeiten, und unwiderruflich, mir zu folgen. Vielleicht seid ihr einmal unsicher gewesen, doch wenn es so war, haben wir schon einen neuen Bund geschlossen, der eure fernen Gelübde der Heimat heimholt und mich darüber einzusetzen in der Weltengeduld von Schöpferschöpfern ausharren läßt bis ihr mich findet. Und in den Köpfen lese ich: daß ihr gar nicht so weit entfernt seid wie ihr mich glauben machen wollt. Eine kleine Dunkelheit n. aushalten.

Spüren sie nach und das, was nah war am Stein, entfernen, um dich dem Stein näher zu bringen. Du liegst jetzt im Wasser, möchte ich sagen aber wie ihn ansprechen diesen entfernten von mir aus meiner Nähe weggeworfenen unwichtig gewordenes Ding scheinbar: er wird wichtig werden, das spüre ich Stein. Schon sind seine Adern im hellen Grün unter dem Eis. Wir sind verbunden. Wir: ich mit allem in der sich im Hirn ausbildenden Matrize, die gewachsen war seit den ersten Schlucken, bewußten absichtlichen Schlucken, die ich abends im Tee zu mir nahm. Gegen das Haldolfieber? Vielleicht n. für die auf die Psyche beschränkte Kälte, Leere, das Zittern… und der Stein fiel ab, dann Wehmut, Bedauern; aber doch sicher es gewollt haben, denn dadurch ist die Kälte schließlich gewichen. Reibung verursacht Wärme.

Resonanzkatastrophen? 

Es gehen manchmal, ohne daß ich sie verfolgen kann, Ströme ein und aus. Treppen: Sinusabfall, oszillierendes Gedankengut zwischen katasterartig verschobenen Ausdrücken, die ich nur fast aufnehme, weil ich sie n. nicht kenne, nicht, was sie übermitteln wollen, greifen könnte mit Kategorien. Doch vermute ich mich hier, denke mich stetig, schreibe auf. Etwas bleibt bis zum nächsten Morgen erhalten, das nicht mehr Körper ist, bleibt auch länger erhalten, sehe ich wenn ich umblättere, in achtzehn Monaten. Ich halte es n. zurück, doch sie können vorgehen, dürfen Zeichen machen, bis zur langen Johannisnacht bin ich nur sein Auge: ich war mit ihm zufrieden gegangen, ohne daß ich ihn je gekannt habe in seinen Feldern um Mitternacht, vielleicht einmal lange her, daß ich Angst hatte in einer dunkel von vollen Kastanien bestandenen Straße der Kindheit. Friedhofserde, hell ein Stein, der damals n. nicht stand: jetzt ein nicht mehr tragendes Atomgitter, das von einem Namen aufrecht erhalten wird. Ich grabe, du gräbst, sie gräbt sich in vergangenes Gewebe ein. Wie Teilchenspuren, die das Lied hinterlassen sollen in allem was war: eine Endlichkeit versuchte die Melodie zu mir durchzudringen. Es existierten nur drei Sätze. Es gab nur das Adagio, ein Scherzo, das halbe Purgatorium. Sie mußte das vollenden. Deshalb war sie hergekommen. Es war der Norden, der dem Werk fehlte; den fand sie am See. Beide wußten wir, daß sie nur während dieser drei Monate finnischer Nächte arbeiten konnte, eingehüllt in eine Decke auf der Holzbank sitzend. Jetzt war das Gewebe zu öffnen: ein stummer Krebs, das verhaltene Lächeln über die Sorgfalt der Anderen. Hier gab es etwas zu sezieren. Die Hände rochen wieder klinisch, das gab es drei mal nur. Und viertens war diesmal der eigene Körper. Ein wenig vom Ursprung steckte darin, den man ihr entfernt hatte, vielleicht der Anfang, aber das Leiden war ein anderes, größeres, es ist n. nicht erkannt. Nur in den Noten findet es Entsprechung. Doch da ist es verwandelt und wird schön und sie stellen es vor sich hin als ein Monument (in Stahl gegossene Musik.) Ich möchte sie spielen können. 

Wie weit aber halten diese brüchigen Fundamente uns aus? Eine Antwort kann darauf erst entstehen, wenn wir wissen wo wir selbst sind. Teil einer n. jene Säulen benötigenden Konstruktion oder schon darüberhinaus wirkend im Bau der auf mehr nicht ruht als den längst in allem abgetragenen Erinnerungen an Bauen im Allgemeinen. Manches dürften wir n. wissen aus altvorderer Erziehung. Und vieles ist dazugekommen den Weg über die Reinwaschung, zb meine Interpretation des Keuschheitsgelübdes, das ein Bauarbeiter sonst nie bereit gewesen wäre abzuleisten. Ich eröffnete ihnen eine kleine Möglichkeit, apokryph und schlicht gelesen, ohne viel prophetische Offenbarung sondern einfach ausgesprochen so stand es da, wenn es euch überkommt. Den Rest vom Gelehrtengeist erfahren sie aus dem Handwerk, dh in der Übung, durch zuhören und verbreitern der Basis, im Vertrauen des Meisters und schließlich in der Weitergabe des Wissens. Wenn die ersten Schüler dort angelangt sind… (darf auch ich ihnen die Füße s. und hoffen sie sagen: Erhebe dich min jung…, du bist den weiten Weg um mich zu hören. Also wirst du nicht im Staube wenn dich dein Wort erreicht. Ecoutez, und was ich dir zu sagen habe. Öffne n. einmal um zu sehn was zu sehn ist. Doch… verschließe deinen Mund bis dir jemand sagen wird zu sprechen: “Das ist mein Rat, handle danach.”) 

Aussprechen der Gedanken: Mündet schonmal schwer zu fassen in kriegerischen Umsatz ihrer Essenz. Was nichts und nur heißt es sei schlecht die Gedanken auszuformulieren wenn sie mich anflattern, ich habe ihnen aber zu dienen als die sie sich aussuchten machine á ecrire, Fleischwerdung… Darum mußich etwas davon in mir bewegen bis zum gesuchten Einsatzpunkt. Der ist mal ein anderes Gehirn (Ziehen), mal die Magengrube (dumpf) und weiter auch (chisel/spine) chaire de poule oder Frösteln. Ich gebe da nur weiter was ich selbst empfing.