guhl-jean

Wenn ich früher in der Musik der anderen die sie erzeugen etwas ahnte vommir n. bevorstehenden Schöpfungsakt; ich also vorausging in Gedanken etwa dorthin also dorthin (wo sie sich jetzt befindet), dann war es vielleicht schon schwierig genug sich nicht darin zu irren wie jene die Partituren anfaßten oder auslegten, die ihre Vorgängigen ihnen hinterlassen hatten; schwieriger war n., sich nicht von dem Zukünftigen blenden zu lassen das einen unbedingt erwartete, mehr zu schaffen. Das Zukünftige in der Dichtung aufbewahrt hieß im Kompositorischen meist schlicht: unvollenden. Dafür ist immer genug Zeit gewesen um eine unvollendete Symphonie n. zu schreiben oder einen Liederzyklus im Fragment. Dann wußte man würde man sich zur Ruhe setzen und einfach dahinwelken können nach der Blüte. Den Zeitpunkt konnte jeder selbst wählen wann er zu gehen hatte und bestimmt war unsere Wahl von der Härte der anderen gegen uns und von der Leichtigkeit oder eben der Schwere mit der wir das launische Gebaren des Zeitgeistes empfanden. Leicht wars mit Vorreitern auf die wir uns stützen durften in der eigentlichen Befreiung von ihnen, schwerer schon, wenn unsere Zeitwahrnehmung eine andere war als die jener, die die Zeit selbst hervorbrachte, dieses waren wirklich die seligen Genien Hölderlins und man selbst nur der so von Rilke z.B. gebauchpinselte junge D. Von jenen, den Großen hier, mußte man sich also befreien, wenn die Füße zum Laufen dienen sollten und nicht nur zum Betreten schweigsamer Kapellen… in denen eh längst ein viel zu reger Verkehr herrscht und jedermann Photos macht und alles egal ist. So weit werde ich mich nicht begeben aber einen Teil menschliches anzunehmen auf dem Weg zur Gruft (die zB einen menschlichen aller psychopathischen Könige beherbergte in Münchens Michaelis) war eine spontane und sehr wirksame Eingebung im Zuge der Erschaffung weiterer Homunculi, von denen man sich ja habe ohnehin über Trennung sollte das Werk zu leben anfangen nachzudenken. Diesen G. hatte ich eine Weile mit mir herumgetragen und meine Welt mit den Augen gesehen: eines weisen Königs ohne Königreich, eines Infanten ohne eigenes Elternhaus. Wohin sollten wir dann gemeinsam gehen, es gab die Welt n. nicht aber auch nicht mehr das Zuhause? HB wußte, welcher Raum dahin gemeint war und ich empfing seine Nachrichten Aus dem N.nicht des Nichtmehr.