Neuf – Des 3. Beginn

liegt schon zwei Nächte hinter uns, unseren Vorgängigen und vor aller jemals existierenden Handlung. Die hat es nie gegeben und wird es auch in diesem 3-Band nicht geben. Anfangen ist das einzige Verdienst gewesen, das ich für mich beanspruchen durfte, tat es also und fing wie der an. Mit den letzten Worten der zweiten Einheit: die sind gezählt, gezählt, gewogen und zerteilt (mene mene tekel upharsin: ********* Die Konstante wird nach seiner Berechnung heute 5,26785 betragen). Das wird das absolut letzte Wort dieses Buches gewesen sein.

%%end of &filedescription& as “Band II” womit der letzte Band beendet war, befand sich immer n. auf dem Meer, der kleinen Binnensee zwischen Deutschland und Skandinaivien, doch umso getriebener, weil sies nicht aus sich heraus konnte, also aus dem Norden heraus. Darum sah ich mich genauso gefangen und alles an ihr widerspiegelte meinen Drang, vom jüngsten Wellenkräuseln bis zum Gischtumschäumen des Bug der groß wie der letzte Wal mich hintrug auf dem Weg von Helsinki nach Rostock; und selbst als ich endlich abzuspringen bereit war von seinem Zwölfgeschoß über meinen Verlust, hinderte mich ihre (der See) Abgeschlossenheit. Und Ewa ist immer gesprungen, sagt jemand im Tonfall der Jakobneunerin, sich verwundernd über die Wendung und jener schließlich können wir aber jetzt dankbar sein, daß diese hier sich im Geiste der meisten bewahrt hat. Denn wo wäre ich mit meinen Gedanken schon überall hingekommen, wenn nicht über dem einzigen Anfang der ruhig genannt werden darf die ernsthafte Frage nach der Arbeit gestanden hätte, die ein gewisser vielleicht der bedeutendste Mann hier irgendallen einmal gestellt hatte, um sie ja am Laufen zu halten.

Und um diesen Band zu machen kann es nur n. darum gehn: wie lernen wir das protagoniste Auditorium so gut kennen, daß es nicht bevor der Tag widder nechdern geworden ist, schon vergessen hat, wozu ich es einlud: den hermeneutischen Zirkel mit mir zu schließen oder sich seiner Möglichkeit dazu bewußt zu werden, seiner einzigen Funktion innerhalb der Ereignisse. Ich verspreche nicht das Absolute. Aber ich verhalte mich still zu ihm, wie zum brütenden Vogel über dem Meermeerurmeer, daß er sein Ei nicht verliere auf dem Weg in die Schöpfung.

1. Wenn ich das Orakel beschreiben könnte würden die Gesichter, die mir unterwegs begegneten hierher in die Mitte der Dinge, nicht so unheimlich erscheinen; ich wüßte um ihre Bestimmung und ungefähr, warum sie nur mich dazu anhalten, weiterzusehen, als ich es sonst tue, und etwas davon wissen sie. Das wichtige… sei aber, nicht immer in ihnen Zukunft zu erahnen oder schicksalhafte Wendungen im nächsten Augenblick, sondern mehr das darin Offene wahrzunehmen, grad das Unbestimmte, das den meisten anhaftet, während sie selbst unberührt bleiben. Jenes besitzt die strukturellen Potenzen, aus denen zukünftige Ereignisse kristallisieren. Da ich lerne, die Gemeinsamkeiten zu erkennen unter meinen eigenen und den Gesichtern der anderen, wenn diese sich zu mir bewegen, finde ich den Moment ihrer Nähe heraus, der das verbirgt, was sie nicht sind. Das schreibt die erste Konstante und sobald eines das andere überwiegt unbestimmter Zeichen, muß man sich darauf einlassen und darf nur n. Katalysator sein für das was entsteht: das Benjaminfeld, dessen Kraft wir niemals unterschätzen dürfen. Wer sich mit ihr aufhält, lernt in ihm zu handeln; aber wer sie meidet, kommt darin um. Das Feld kümmert sich nicht darum was wir ihm entnehmen, die Kraft aber muß benutzt werden sonst vergeht sie einem. Dann wird die Zurückhaltung schädlich und die verfälschten Wirkungen des Feldes werden überall als seine Zeugen genannt. Dagegen soll man darin das ablegen, was einem selbst als unwirklich erscheint. Unwirkliches oder auch der Anderen Realität, die man für etwas eigenes nahm. Nur so wird ausgedrückt, was die Bewegung hervorrief. 

Und Euer Ziel? Sie sind vielleicht, die fr.m., über die schwindeligen Höhen schon hinaus, und selbst, sie erinnerten sich an ein paar der Worte, die ich ihnen… schickte, kommen doch von hier, aus dem B.feld immer n. mehr geflossen; und es ist ein großer Strand an dem sie landen; es war auch Ihr Strand. Wann sie ihn einmal verließen, wage ich nicht zu denken, vermute aber, wenn mich mein Hirn in Ruhe läßt, die Jahre zwischen 30 und 40, in welchen man sich n. unter Kontrolle hatte. Das haben Sie schon erlangt und sind also glücklich darin gewordene Zustände beschreiben zu können, die ich mir erst n. verdienen muß als Historie. Das andere, an welchem sie dann manchmal teilhaben, wird nicht mehr ausgehn glaube ich, und wenn die Gedanken schwer, das Brot trocken und die Hühner, ach, ein Nichts, sind, so bleiben uns, wo wir dicht dran, immer genug Leben übrig, daß wir das heutige getrost verschieben können in die auf uns wartenden Fernen. Wo diese beginnen also wirklich einmal beginnen könnten, danach – auch nach unserem hiesigen Dasein als wüßten wir nicht schon immer von ihrem Auftauchen: da jedenfalls prägen sich Spuren in das, was wir jetzt n. Welt nennen, das vielleicht aber bald schon Geschichte ist und dem eigenen Ausgang nachfolgt. Sowie ich meine Erinnerungen dahin zu konzentrieren versuche, wo sie mir einmal helfen könnten, dessen etwas zu verstehn, was schließlich aus mir wurde, so sind auch, wenn es gelingt, diese Aufzeichnungen hier des Benjaminfeldes mehr als fiktive Fragmente, sie nehmen weil ich sie als Züge der allgemeinen Ansichten aus dem Leben der Anderen weiß, deren Gesichter vollends an, werden ihr Gut, werden Orte des Geschehns: arbeiten sich durch Sloterdijks Reich der Notwendigkeit in das der Freiheit.

Vielleicht aber liegt den fratres im Betteln, in Ihrem Schweigen endlich das versteckt, das mich ja immer hinderte, meine eigenen Auslassungen w.zuentdecken…, unter den Worten des Übrigen, wenn es versuchte, mich zu hören. Irgendeiner muß es einmal verstanden haben, was ich da suchte, sonst wäre es weiterhin in Heften und Aktendeckeln abgeschlossen vergraben, was ja aber nun gelesen wird. 

Also haben Sie mir doch geholfen? Haben Sie, weiß ich; denn Ihre Schriften schlafen nicht umsonst bei mir an dunkeln Orten fest, wo ich nur nachts herangeh, zum Ende der Kursive.