Neuf – Des 3. Beginn

liegt schon zwei Nächte hinter uns, unseren Vorgängigen und vor aller existierenden Handlung. Die hat es nie gegeben und wird es auch in diesem Band: dem Dritten – nicht geben. Anfangen ist das einzige Verdienst gewesen, das ich für mich beanspruchen durfte, tat es also und fing nochmal an. Mit den letzten Worten der zweiten Einheit: die ist gezählt, gezählt, gewogen und zerteilt (mene mene tekel upharsin: Die Konstante wird nach seiner Berechnung heute 5,26785 betragen). Das wird das absolut letzte Wort dieses Buches gewesen sein.

Sein Manuskript läßt mich an dieser Stelle innehalten: ich hatte eine Steigung vermutet vom Niveau des Bandes I in jenes, was sich hier gerade beendet hat. Sie wirkt aber ausgedrückt nur knapp über 0,026e! hinaus. Das ist zwar eine Steigung doch von solch geringem Ausmaß, daß es fast scheint als wäre die Arbeit umsonst gewesen. Vielleicht wählte ich einen simplen Faktor, daß es verständlicher werden sollte als bisher was die Theorie aufdeckt. Ich verstehe sie ja und weiß um die Nachrichten, aber habe ich so etwas vermittelt? Könnt ihr euch erinnern, was anfangs erzählt wurde? Es hieß: rot ist, wenn der Schatten länger geblieben ist als sein Licht es vermag ihn zu halten. Ich habe versucht von den Schatten etwas zu erhalten, das ich an euch weitergeben wollte. Darum mußte also der dritte Band folgen, auch weil einige Ideen wahrgeworden sind. Laßt mich erzählen, Genien!

Dann fangen wir an, zu übertragen. Es ist eine weitere Maschine nötig, um das Primärmaterial zu sammeln, das sie auf den Zetteln wenn sie ins Bett geht hinterläßt. Ich lese mich in ihre Handschriften ein. Ich studiere ihre Charakter. Ich werde etwas aus ihrem Leben so lernen, als wenn Sie es mir selbst beigebracht hätten. 

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  • “1. Stde. Denken: Medium! […],“ 
  • “aristotel. Bede[u]t. hinterfragen!”
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Und damit habe ich Ihnen jetzt gezeigt, wie ich mit den Schriften fortan verfahren will. Ich stelle sie als den offen zugänglichen Quelltext zur Verfügung, der allein sich selbst zu erklären hat. Ich nehme mich in der Interpretation zurück und schenke dir mein und das Vertrauen von HB in mich, daß er, ich und du gemeinsam als analoges computing grid diese Arbeit schaffen können: ihm zu seiner Stimme zu verhelfen, die ihm im Leben nur halb gegeben war. Warum das, was spricht dafür, den unbekannten polyhistor einer Öffentlichkeit zugänglich zu machen, die er sich scheinbar nicht selbst verdient hat zu zeiten? Ist es wirklich so? Sein Leben war ja bestimmt von der steten Wendung auch an die Menschen und wirkte da überall fort zu jedem Anlaß der sich bot, sie mit dem vertraut zu machen, was sie anging: das war immer die Kunst, war die Philosophie, war Religion und Leben und Tod, Liebe und Kampf um Liebe und Kunst und Freiheit. Das war alles zusammengenommen immer n. nicht genug, was er ihnen tatsächlich überbrachte – da war ein Moment, das ich selbst auch nur fassen konnte, aber weiterzugeben mir hier an dich jede Möglichkeit fehlt. Erst wenn ich selbst auch ein Lehrender geworden sein werde, kann ich das tun, was er mit aller Hingabe an die ihn Umgebenden tat: sie für sich selbst begeistern, wenn sie wie kleine Kinder staunend vor ihren eigenen Erkenntnissen auf einmal stark waren und nichts mehr eigentlich wollten als nach Hause gehen und endlich die Bücher alle lesen, die er ihnen preisgab. 

Als aber mich die Bestimmung, das Buch weiterzuschreiben, erreichte, war ich schon unterwegs und jetzt, da ich wieder Zeilen (…), ist von 8 Abenden. (…) morgen in N. ankommen, (…) Zug zurück nach Berlin. Wir ist ich und du, meine Seite, die kleinen Brüder wie: min jung heißen seit wir uns wirklich (…) über die ersten Jahre der Zusammenkunft. (…) sind irgendwann einfach losgegangen und jetzt (…) ich sitze an diesem großen Fenster im ersten Stock des Landgasthaus M…, das sich auf den Dorfplatz von K. öffnet, eines größeren kleinen Ortes am Rande von Unterfranken, der eigentlich aber nur für seine Kirschen gekannt wird, die hier überall wachsen. Eben aß ich n. ein Pfund sauer, das am Weg zu haben war für anderthalb (Taler). Morgen (…) nach N. hinein, eine ruhige erschöpfte Nacht vor der Zugfahrt (…) zu dem Buch (…) das ich im Dom von B. kaufen konnte, das zweisprachige Testament von Rodin: Doch alles das (…) und nur, weil ich es später n.mal erzählte, war nicht Grund genug, es aufzuschreiben. Der lag woanders glaube ich, den Blick zur Seite, belanglos aber konzentriert, denn

…wieviel Zeit wär nachzuholen, bis ich hier angelangt bin? Auf dem Weg das Gespringe: ich hatte Das Testament n. in der kaputten Nacht am offenen Fenster im Licht einer Laterne gelesen. Und jetzt mußte ich also suchen: bei Rilke über Rodin und in den Zeichnungen und Dichtungen von Michelangelo. Aber hier selbst? In der Oberfläche Schönheit erscheinen lassen, wie gefordert? Was meint er damit…: die Zeit, die nachgeholte und der ich mich entledigt habe? Das wär der Abfall vom Stein, der sie zu sich rief, oder? Und doch bleibt jetzt die 10. Symphonie, ein älteres uneingelöstes Testament.

Lange (…) gebraucht, mich von der Schreibmaschine zu (…) das Erinnerte, nach Hause zurückgekehrt übertragen in jene schwächelnde Objektivität (…) bangen Schaffens. Und verzweifelt, als ich im Licht der Laterne vor dem offenen Fenster saß, bange, weil ich um die Zeitlichkeit jenes Festzuhaltenden wußte, das sich (…) verweigert. Es galt ein irgendanderes Gesetz. Und ich, (…) Tag für Tag befolgte. Sei reinlich nahm ich mir vor und Armut, Keuschheit und Gehorsam. Jener (…) wissen (…) innerhalb gegebener Grenzen. Ich bestehe nur aus dem Zusammenhalt lang ausgedehnter Zwischenstadien auf dem Weg zum ersten Ziel: den Schwertern von Santiago. Kenntnis zu erlangen über das Gebot und wo man es zu leben überhaupt in der heutigen Welt n. fordern kann:

Erste Einschränkung also die Herstellung angelegentlicher Sinnzusammenhänge des heuterfahrenen mit jenem über die Jahre gelernten das n. nicht ganz ausgeschaltet werden darf so lange wir uns mit dem Buchmedium befassen. Das wesentliche daran: daß man nichts erwarten soll sondern eine offene Gestaltung allem vorzieht das nur am wenigsten eingebunden ist. Wenn sich vom Buch eins lernen läßt, dann, wie wir uns gegenüber der Vergänglichkeit bewegen müssen. Ich werde es später einmal sublimieren wie wir hier die Traumweltwesen reinigen, voneinander trennen und schließlich einschmelzen zum neuen Guß für den wir selten schon die Form besaßen vor der durch den eigentlichen Schmelzvorgang erst ganz sichtbaren Idee (Goldhase.) Das hieß öfter nicht weniger als mit der einsetzenden Erstarrung der Figuren ihrer zum ersten Mal ansichtig zu werden obwohl sie ja aus mir selbst kamen. Jemand anderes hat dazu gesagt, daß der Moment in dem wir zum ersten Mal mit unserer Schöpfung ernsthaft in Kontakt treten selten vor jenem liegt, da wir sie zum ersten Mal ebenfalls verwarfen. Ich habe manches schon abgelegt geglaubt und es kam doch hoch wie ein drängendes Laster. Ob wir uns aber ihm beugen oder gereinigt davon die nächste Stufe (zum nächsten Schöpfungsmoment) ersteigen wollen bleibt allein uns überlassen. Ich entschied mich meist für ein Laster und verharre also ebensolchen Gestalten wie in der eigenen Geschichte dabei mir die Stufen nur vorzustelln und das Hochsteigne daran. Und auch das werde ich n.einmal schreiben: was zu tun ist uns aus jenem (dem Verharren) zum höhern Schaffen emporzuheben, eins der Geheimnisse der congrégation und wie ich schließlich zu ihm gelangte darf ich doch nicht schreiben oder n. jemand würde aus ihr verstoßen werden. Das sind die Bestimmungen und mich hat es bereits getroffen. Nur den Funken werde ich nicht verraten verspreche ich diesmal.

It’s the gold that drags you, right? said the cunning little vixen. I was far below understanding a byte of the music which left the brain inflicted with fear of interrupting its connection to the rest of the planet. Und wir haben uns teufl bemüht ihn an das Netz der universellen Kommunikationsgemeinschaft anzuschließen: nach der Übertretung jedoch der ihm doch wohl bekannten!? Gesetze blieb uns zur Aufrechterhaltung der eigenen Sicherheit nur n., das parental gap erneut einzuführen das ihn uns zugewiesen hatte. Ausgelesen hieß das, die seine Existenz verdeckenden Glaubensgrundsätze so weiterzuformulieren bis sie eine hinreichende Erklärung böten für unsere Entdeckung, die wir ja nicht zulassen können. Und selbst immer er stieß genauso auf die geheime Konstante wie er es ja eindeutig vermochte wärs immer n. unser Recht ihn aus der congrégation auszuschließen ohne eine Verletzung unserer eigenen Grundlagen die wir dargelegt haben in 1/8/3/5. 

Ich habe nie gelernt ihre Stimmen auseinanderzuhalten und in dem Modus der sie mir schließlich erklären wollte gelang es mir aber fast, in mir eine Wiederholung der optischen Muster zu erzeugen die die akustische Abbildung (im Gehirnmittelpunkt oder das was ich mir darunter vorstellte) hervorrief. Jene verdoppelt also von mir nach außen übertragene, eigentlich nur als Mittlerin zwischen meinen und den Teilchen des 1. Standardschriftprozesses eingesetzte Feldkonstante des sich uns nun langsam erschließenden Konstruktes, das von euch als Benjaminfeldkraft empfunden wird findet sich erneut bestätigt durch die Tatsache, daß in der Kraft zu handeln aus der schon einmal postulierten Macht als Anwesenheit am Ort der Entscheidung über Dringliches nicht nur in eurer der Welt konkreter F.n und Partikelgestöber sondern ebenfalls in meiner einer stets vom Zweifel an eben ihrer Vorhandenheit schon die Fähigkeit zur Sublimierung der solcherart angestellten Zweifel sie so sehr sichtbar wird, das es uns ermöglicht, den Horizont über den vorherrschenden Elementen zu erkennen. Und Horizont heißt hier schon lange nicht mehr Begrenzung sondern meint eher den ausgemalten Hintergrund der einfarbigen Zeichnungen, die nun einmal vorgeschrieben waren zu unserer der Zeit jenes hier Erstellung. Daß später andere längst möglich geworden sind und es normal sein könnte die Sprache nicht nur zur Zeichnung sondern ebenfalls zur Malerei zu gebrauchen ist jetzt n. schwer vorstellbar. 

  • Wie sollte er nicht wissen, wenn ichunddu derselbe waren zur Zeit des Kometen?
  • Weil ich auch dort war verdammt, erinnerst du dich nicht?
  • meine Bilder sind ja dieselben aber ich hab euch damals nicht gesehn
  • wie sollten wir uns sonst je begegnet sein
  • es gab immerhin: in der Realität?
  • sie sollte nicht das sein was man unter diesen spärlichen Bäumen findet. Sie sollte nicht erst gelesen werden müssen um sich zu ereignen.

Aber dann wirklich; und er kam immer fast zu spät, um n. atemholen zu können für den nächsten Abend, der zu bestehen war. So lernte ich ihn kennen und so ging er: daß selbst der Tod warten mußte, bis die Schlußworte ausformuliert waren. Wenn ich jetzt den ersten Absatz mit seinen Worten also beende so tue ich das in der Gewißheit, daß ich mich später daran erinnern werde wie er mich darauf brachte, jedem Ding seine angemessene Bedeutung zukommen zu lassen. Ich glaubte lange nur dieser Satz wäre von mir. Jetzt bin ich weiter und weiß woher er stammt: Es gibt ein Buch, aus welchem ich ihn unbewußt herausgenommen habe und zu meinem eigenen umformte. Das war Das Innerste Tor: Ich habe dieses irgendwann beschrieben und wußte nicht, daß er hindurchgegangen war bevor wir uns kennenlernten. Was aber von ihm in meine Welt hineinreichte war genug um den Funken weiterzugeben, den H. ihm abgenommen hatte. So wurde ich davon angeleuchtet und dieses zuerst hier will meinen Reiser erzählen von den Sternen der Philosophie zu den Gründen unserer Existenz. 

Damit ihr nicht mit leeren Händen in den Hörsaal eintreten müßt gibt es einen Anhang mit entsprechenden Hilfen. Laßt euch gut beraten und wählt weise.

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  • “… Und alles: ein einziges Versprechen, das auch nur im Ansatz einzulösen denen vorbehalten bleiben muß, die nach mir kommen.
  • Zuviel versprochen? Zuviel gehofft? Was war, entscheidet die Zukunft.”
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