cc. Wahrnehmung der äußeren Belange

Der Wind schüttelt die Hinterhofkastanie und eine Plane die über dem unfertigen Dachgeschoß halbrechts seit immer schon aufgespannt ist weil das Geld fehlt knattert. Im Dach hausen Tauben, in der Kastanie haben Elstern ein Nest voller Jungvögel. Es war ein durchaus warmer Tag kurz vor Sommeranfang und jetzt gingen die ersten Sterne auf. Das hieß eigentlich, daß ich die Arbeit beenden sollte, wäre ich klug, also anfangen.(Frömmigkeit ist eine Art der Klugheit, sie ist Gottesklugheit: Thomas Mann, Vorgänginger über den Josefzyklus, in der Mitte zwischen Brunnen und Heimholung. Ich habe das Buch eingehend studiert im Zirkel des ebfs. vorgängigen HB.) HB für den alten Mann, dessen Archiv und was darin ich ausfindig mache, das ihn in seinem Leben bis November 2006 davon abgehalten hat, sich zur Religion zu bekennen, die er gehabt haben mußte lange bevor es mich gab in seinem Leben oder er davon wußte, daß es mich gab. Wann das gewesen sein könnte, läßt sich ungefähr auf das Jahr 1992 datieren, ein Sommer 500 Jahre nach dem Beginn der Kolonialisierung Amerikas wurden wir jedenfalls aufgeklärt damals in einem Camp in P. und besuchten die Dokumenta, wo er also immer schon stand und seine 

Kunstgespräche angelegentlich führte mit jedem Interessierten, derer es wirklich viele gab. Ich habe Zeugnisse davon. Verstanden also eingeordnet habe ich sie n. nicht. Dafür sind alle Handschriften viel zu kryptisch, als daß ich ein System schon vermute. Das ist weil: wir bewegten uns in der Vergangenheit hin und her, Sie zwischen Kassel/Herne und Berlin und ich – wo bin ich denn damals schon… Prägsam war der 5. Chemiker gegen alle Regeln. Bock, Stupor, und Schulwechsel mit der gottseigedanken Neuidentifizierung (Reisers) jenseits der Systeme. Warum er das jetzt wissen sollte? Weil er seine selbstgefundene Begründung für das Fehlen meiner Zugehörigkeit nicht weiter auf Verwurzelung (religio) im Sozialismus zurückführen soll: ich hatte das System abgelegt und war schon längst geweiht worden, als ich ihn wirklich kennenlernte. Es gab keinen Grund mehr für mich an etwas real existierendes zu glauben zu jener Zeit. Es begab sich alles erst in der Metaphysik und H.s Identität und Differenz war gelesen ohne verstanden zu sein aber ich wußte ja jetzt erst Hier ist des Säglichen Zeit, das ist mir von seinem Rilkewortschatz überlassen worden und ich konntes anwenden. Hier wird es nicht weitergehen, wenn ich mich auf meinen allein verlassen will. Da müssen andere dazukommen, es war nur nötig, die Sprache einmal auszusprechen, die meine Bedingungen herstellt… Schön, wenn es nur Uhren gewesen wären. Was ich aber an ihnen ablas war keine Zeit, auch nicht ein Tag oder der Sonnenstand. Es waren Namen, immer wieder Namen, und das sie bezeichneten tot. Jedes dieser Worte tötete eines. Nur das Wissen eines anwachsenden Berges von Leichen von Worten hält mich aus der Verzweiflung. Es gibt den Ausgleich, gibt ihn wirklich denke ich. Aber dafür müssen wir schreiben immer weiterschreiben und erst die Lähmung beendet den unwiderruflichen Zustand über die Berechtigung des schon Gesagten, das sich in der Erinnerung festsetzte: als wäre es tatsächlich geschehen… Ist denn etwas geschehen? Seamus sagt: Nein. Ich glaube ihm und werde aufbauen müssen, ausmalen und konstruieren, wie es in den Büchern steht.Doch die erste Person, die mich begleitet heute hat das Glück in einem anderen Buch gestorben zu sein: Seamus ist gerettet. 

Auf einem traurigen Hügel ein wenig über der Stadt steht ein unscheinbares Gebäude, einer Kapelle oder einem größeren Bildstock, wie man sie aus Italien und Süddeutschland überall kennt ähnlich. Das ist verschlossen mit einer Gittertür. Nur Katzen und alles was kleiner ist, kann hineinschlüpfen. Ein mittlerer Pudel zum Beispiel würde da nicht durchpassen. Es ist aber keine Kapelle, man kennt so etwas dort nicht. Es ist ein Altar und war zunächst nur ein Stein am Feldrand zwischen Olivenbäumen. Den hatte einer aufgestellt, oben angehauen und glattgeschliffen und immer, wenn er dort vorbeikam auf dem Weg brachte er etwas dar, das er bei sich hatte und das teuer war. Aber oft führte ihn sein Weg nicht dorthin, er war Nomade im ganzen Land. Und doch baute er von mal zu mal langsam eine Stätte um den Stein herum, die diesen schützen sollte und kenntlich machen. Kenntlich machen als was? Als Eigentum? Den Findling am Weg jedenfalls umgab bald eine künstliche Hüllform, ausgerichtet mit drei Fensterchen und der Türe in die vier Himmelsrichtungen, dieselbe nach Osten. Von dorther betete der fromme Mann. Kniete vor dem Stein, hatte ein Rauchfeuer entzündet, das durch ein geschirmtes Loch in der kuppelförmigen Decke liebliche Gerüche entweichen ließ. Ich kaufte in der Stadt mir (die Höhe) eine Miniatur und lege, wenn mir danach ist, auf die kleine, kleine Schale im Innern ein glühndes Stück Kohle und einen winzigen Brocken Galbanum. Dann raucht es aus der Gugelöffnung wie daselbst in Bethel, wo Jakob seinen Namen erhielt und wo jetzt die Katzen aus und eingehen, weil immer jemand Fleischstücke auf dem Stein liegenläßt. Aber damals; es gab nichts heilgeres und selbst das später errichtete A.heiligste konnte nicht das Wasser, um den Stein zu netzen, Abrams Öl war immer feiner und für ewig darauf vergossen, so daß daran abfiel und abperlte, was ihn reinwaschen wollte. Ich hätt ihm gern dabei zugesehen und gelernt, wie man ehrfürchtig handelt und treu. Doch soviel Zeiten liegen dazwischen, wie man denken kann von einem Leben zum andern. Immer geschieht ein neues Unheil und weitere Prüfungn stehn bevor, die man an diesem Stein (la pierre) erfahren wird, wenn er uns losläßt, wenn wir ihn also verlieren: diesen schwach uns erhaltenen, aber uns stark erhaltenden Glauben.

Auf meinem Weg in die Gemeinde der Hüter und Hüterinnen bin ich nur selten jemam mehr als zwei, drei mal begegnet, und selbst jene paar mal ist es meistens so gewesen, daß einer von uns den andern abstieß. Ich bin nicht immer glücklich zurück im Leben gelandet, es gab Momente die wie außerhalb zu stehn schienen und eine Rückkehr aus ihnen so lange unmöglich machten bis die Zeit selber es einem erlaubte sich von ihnen zurückzuziehen. Ob es für den anderen Hüter genauso war weiß ich natürlich bis heute nicht, denn auch ich stieß ihn ab, so viel ist sicher. Wenn sich zwei ganz nahekommen wollten bedurfte es einer Kommunikation. Damals wußte wir n. nicht genau was das war nur daß manche es taten und konnten und andere nicht. Wir nannten jene Leute Psychos, die über die Gabe verfügten einem etwas über sich mitzuteilen. Lange Zeit bin ich zB. mittags aufgestanden und spät ins Bett gegangen, was dazu führte daß auch ich einer wurde, der sich an Dunkelheit gewöhnt warwas dazu führte sie zu schätzen. Aber jetzt, was morgen um sechs beginnt sind eigentlich nur die Stunden um die Dämmerung und dann wenn alles gedämpft auftritt wegen der fehlenden Verstärkung durchs Licht eine Zeit, in der mir meine Gedanken weniger fremd sind. Das Gehirn hat sich einmal in der für die Reflexion wichtigen Phase des Lebens die bei mir zwischen 19 u. 27. zu liegen kam darauf eingestellt nur von midijour an aktiv an seiner Verwirklichung teilzunehmen und den Rest seiner Aktivitäten die Geometrie des Traums. Es war auch mal anders. Nur jetzt haben wir den Gehirnmittelpunkt erreicht mit unseren Überlegungen zur Hybridtheorie die uns n. weiter beschäftigen wird. Soviel sei gesagt: daß Schlaf an offenen Gräben ein gefährlicher Schlaf ist. Ich werde mir Mittel ausdenken die mir den Tag zurückgeben auch ohne lange Zeit früh schlafen zu gehn. Und so albern es klingt werdich an meim Wasserhaushalt etwas verändern glaub ich. Hier muß ein Wort stehn das soviel bedeuten soll wie weit dürfen wir uns guten Gewissens im Bereich dieses Traums aufhalten die wir doch mit dem unerbittlyken Wake endigen sollten? Es wird darauf keine Antwort geben denn auch hier die Grenze, klamm und kältlich, die uns daran erinnert wie früh es morgen früh sein wird wenn ich die Nacht gegen Mitternacht dehne. Eine einfache Frage zwischendurch die schnell und spontan beantwortet werden muß um weiterlesen zu dürfen: Wie oft ist der Gläserklang zu hören wenn auf dem Nachbarbalkon im Hof drei Leute mit dem Wein anstoßen? Das ist die Wachheit in der ich mich befinde unds würd nicht wundern wenn n. ein Kapitel Konstruktion gelesen ward bis ich endlich rechtzeitig müde werde. Doch wer will das schon, müde sein. Müde sein ist wie, müde sein klingt auch nach Körperlichem, nach Bedürfnissen die wir uns ja abschlagen wie nur dem wirklichen Feind. Vielleicht aber das Wort dagegen: misomatisch? Ich werd sie mir geben diese Eigenschaft und den Feind benennen. Konklusion: eine Befreiung von der Wahrnehmung ist eine Befreiung vom Feld. Das war so sandgelb und es gilt hier in seiner nächsten Stufe, der Befreiung vom Körper als der Befreiung von der Wahrnehmung und der gelungenen Passage durchs Reich der Notwendigkeit in das der Freiheit. Damit wär auch diesem Boden endlich… wo wir ihn zu euch verließen… das Schweigbrot eingesät.