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Licht-wellen: ein Geström von Partikularansätzen versucht, die Richtung zu ändern. Es werden Aufgaben verbreitet zur Spitze hin, dort delegiert man, die untern abgeordneten Wesenheiten wissen nicht genau, was aus den Vorstößen wurde, bis das Gesetz galt. Verbote treten dann plötzlich in Kraft, wo man sie nicht erwartete, weil sie n. nicht vorstellbar waren. Doch die Strafen waren darum nicht leichter. Wir lernten (auf der untersten Ebene) den Anweisungen zu gehorchen, die an die Basis ergingen. Viel mehr blieb uns nicht übrig. Ich gebe etwas weiter davon hier, was den Nachkommenden erleichtern soll, mit dem Bestrafungssystem des Apparates zurechtzukommen, wie ich es bisher begriffen habe. 

Immer ist von den übrigen Menschen die Rede gewesen. Wenn man es aber einmal sich erlaubt, den Blick zu heben über den Horizont des von der Demut geforderten hinaus wird schnell ersichtlich, daß es nicht einen weiteren Menschen überhaupt gibt, der über einen selbst erweitert wäre. Wie Fortsätze des eigenen Bewußtseins erscheinen mir die anderen. Warum ist das so? Ich glaube, daß es einmal vor Zeiten eine Spaltung gab in ein Innen und ein Außen des Menschen, die jetzt aufgehoben ist. Doch auch wenn ich dafür dankbar sein sollte, daß diese Spaltung nicht mehr existiert und wir eins sind mit unserem und in unserem Geist und der Körper ein funktionierendes Gerät ist, das jenem seinen Ausdruck erlaubt, so würde ich gern erfahren haben wie es war, als die Worte Dualismus oder Plural n. Bedeutungen hatten. Wir können hier es nicht mehr verstehen, die Einsheit ist so umfassend, daß es nicht vorstellbar ist, wie es damals war. Die Alten haben ein Wissen zusammengetragen und es niedergelegt, ich sah das Papier, auf welchem alles aufgezeichnet wurde. Aber selbst n. einmal auf Papier etwas verzeichnen? Wie könnte ich das tun, wo doch alles, was festgehalten wird wie ein Vorwand erscheint, etwas von sich abzutrennen: und das haben wir doch erkannt ist pathologisch. Das Archiv, in dem ich die Nächte verbringen darf, wenn das Tagesgeschehen sich verliert, ist hinter mir zugesperrt worden und man läßt niemanden ein. Also habe ich von Sonnenuntergang bis zum Aufgang Zeit etwas zu finden, jede Nacht. Finden und nur meinem Blick ausgesetzt sind die auf den Monitoren haftenden Elektronenstrahlen. Da bilden sich Funken ab, bis sie überspringen und das bekannte Geräusch erzeugen im Innenohr, das ich schon so lange geöffnet halte und endlich ist etwas zu hören. Immer wollte ich es und setzte mich aus und wartete auf die Funken aber nie war da was, das sich beschreiben ließ. Doch das ist jetzt anders. Die Zeilenfunktion der Augen ist aufgehoben und sie nehmen sie wahr: die Gitter um jedes einzelne gesprochene Wort. Das war, was nun verlangt wurde, ausgedrückt zu werden. Also sollte jemand sprechen kommen, am besten von selbst zu mir, so daß ich ihn auswählen könnte und dabei wüßte: diese Sprache ist das eingeständige an ihm und egal, wer er ist mit welchem Hintergrund und wie erfahren in der Ausführung von Beschreibungen. Das wird alles ersteinmal unwichtig sein, wichtig nur allein wäre, daß es eine Stimme gibt die etwas von dem sagt, was jetzt gesagt werden muß. Was ist es? Und wer wird es sein?

  • hej.
  • hejhej. Das sagen wir als Antwort. Können Sie etwas damit anfangen?
  • wer bist du?
  • nur Nebel, nur nichts und Wolkenwehen, Wolkenstarre; überm See und überall, wo du uns sehen willst. 
  • ich sah die Sonne dort wo sie nicht mehr unterging. Aber den Nebel durchdrang sie nicht.
  • weil auch er elementar ist, das weißt du.
  • also doch fünf Kräfte?
  • fünf. 
  • dann sollen wir mit der Zeremonie beginnen.
  • wie heißt du?