eine v. den Meliancholiern uns Vormenschen gelassne Weisheit würde lauten, daß eine gute Geschichte ungefähr immer mit einer Tat größter Verzweiflung begann. Ob dies sich bewährt sehn wir zu Anfang des dem zu Folgenden die in Kindheiten tief und brunnengerecht gründende Tat jener Menschen nach uns glauben, welcher Angst vor Ohnmacht gegenüber größerm Ruhm irgendandere Götter als diesen (Sprung) eigentlich nicht erlaubt. Wenn man aber davon absieht (incipit), daß Kindheit immer mit Angst anfängt und sich im Laufe des Lebens wie.der von dies.er löst damit die Zeichen, die sie umstanden nicht zu Omen würden werden können, dann glauben Sie, daß der von der Brücke der Troja „Eden“, die jetzt mitten auf der Ostsee so weit vom Zielhafen in R dahinfuhr, nein: schwebte wie ich, zeitumvariant vom Entschluß in H war – mir jedenfalls angstlos gelang. Kindsein macht Angst, nämlich; und besonders jener, d. er abgeschlossen denkt wo heimlich tut es sich i. w. auf, während man n. glaubt, daß n.r das fremde Land und seine unbekannte Sprache I hilflos erscheinen lassen. Bloß nicht die Ohnmacht oder Unkenntnis machen sie schwach in i., oder die Unfähigkeit, sich verständlich auszudrücken, sondern I ganz langsamtes Blinden für notwendig gewordene Tätigkeiten, die im nun fremden L. auszuführen R nicht in der Lage sein wird. Entschwunden meinem Vermögen hinter einen großmütigen Schleier, den die neuerlangte Naivität vorhängt. Es soll dir nicht passieren, daß dieser Schleier sinkt, R würd ihn tragen, wo ich die Blindheit wünschte; ich kannte ja die Wege aus der Fremde selbst, die es gab. So hat es unsere Ohren angesprochen, das war: der See, der Wald, der Marktplatz, das Haus, das Boot, das waren: Wasser, die Fische, Bäume, Pilze, ein Hund, Felsen, Kaffe, Tee; und darüber: Wolkenstarre, Wolkenwehen, mächtiger u. schwache Regen, Sonnen jeden Abend und ein Tag, der nur fast verschwand. Daß sich das verdichten ließ, war keine Frage mehr. Wichtiger war jetzt, zu entscheiden, ob man Worte hinterlassen soll. Solche, die der sieht unmöglich findet. Es gäbe eine andere Sprache als jene, die ich ihm sicher angelangt in Berlin auferlegte. N. läßt sie alle Fügungen zu, bleibt weich, fast vertraut. Aber auch hier, statt in den Notenblättern: Das Gefühl einer Grenze, klamm und kältlich. Anschlagen und zu be-ce-ais-ef wenden. Eine Textur war da nicht verzeichnet, sagt mir mein Notizbuch, als ich später hineinblicke. Ich kehr also an den Punkt jetzt zurück für die Musik. Und stell ihnen eine Frage, Frau Mahler: Wie weit sind wir damals gekommen, vor dem Abbruch des Versuchs? Was haben Sie erkennen können; eine alte Melodie vielleicht, die Sie immer n. nicht losgelassen hat? Oder mehr. War es mehr? Sein Wachrausch. Wenn ich dem Zittern nachgegangen bin (ich legte meine Uhr ab) – dunkles feingliedriges Zittern um den Gehirnmittelpunkt, das, was ich mir als ihn vorstelle: dann ist der Mensch da, den ich glaubte, zu verlassen, wenn ich er selbst ist.
Und Ich darf nicht sie sein und sollte ich mich eines Mannes bedienen, der sie kennt und dann, das ist Gesetz, stirbt. Dazu muß ich sie 1. vom Sprung abhalten. Ihre Musik war n. nicht geschrieben, dh. 2. Notwendigkeiten zu überleben.
Aber warum überlebt sie mich? Und schickt mir in Briefen solche Fragen zu; damit ichsihr abnahm, akustisch schwer zu beantworten, Genius & Numerus uneindeutig. Und doch entschieden sie sich selbst mit solchem tiefen Antwortbrausen, das eigentlich nur Musik erzeugen konnte, dazu, das Alleinsein zu übertönen. Wenn dies gelang und jemand es vorher wußte, was ihr n. widerfuhr, so soll ers bewahren. Der muß das sehn in seinem Traum und sie taucht auf als k. Mädchen wie eins, das Streichhölzer verkauft; übertriebene Mimik, überlebensgroße Augen; unmöglich fortzuschicken. Also bleibt s. bei ihm übern Winter, nur im Winter und verschwindet kaum mit dem ersten Grün nach Finnland. Und jedes Schiff, das sie hinüber trägt und wieder zurück, kann das letzte. Will er das? Aber ich wollte das! Und jetzt? Es geht auf September Donnerstag 2045, ihr Name wird Ewa und ein Funken aus 2011.
Die Junge Frau Mahler… jetzt setzt das Feuer ein… das war hier einmal meine Ewa, die sich jedes Jahr im Sommer den Norden neu eroberte, ein kleines Haus an einm See, der sich für sie nicht sehr unterschied von den anderen tausend Seen dort, wo sie also seit damals hinflüchtet und bei mir wohnt. Das war also Finnland. Im Süden, in der Nähe einer für dieses Land größeren Stadt wie… Jyväskylla; der koulo angelegen das Museum und Archiv Alvar Aalto. In den Sommern wo sie Zeit braucht sitzt sie in den Stahlrohrsesseln, versinkt für eine Weile und es ist angenehm dunkel. Das war gebaut in dem wachen, sich auflehnenden Geist des Maschinenzeitalters, der über der Euphorie, sich allem bedienen zu können seine Grenzen verstanden hatte. Etwas ist übriggeblieben von ihr, der imaginären Umgrenzung der Stadt, etwas sperriges, revolutionäres, doch als ob sie nie zu wenig sein könnte vor den anderen. Sie ist a. in Demut, spricht und kuckt leise immer vorbei an allm; oft ist sie erschrocken über den, der sie von der Seite oder von hinten anspricht u. sie ihn nicht hat kommen hören; so versunken ist sie für sich, absolut.
Wenn ich mich dann den dieser dunklen Ebene ankommenden Gedanken stellen möchte, bleibt n. etwas dazuzutun: nämlich zu klären, wann ich mich hier aufhalte und wo genau ich dann bin, wenn ich hier bin. Denn eins ist zu spürn, ohne die Aufrichtigkeit zu übertreiben: Das Kommende gelangt nur her aus da, wo ich es vermute, wenn es meine Position gibt. Nur jene verraten; öffentlich machen, warum mein Versuch was auch ich dagegen tun will in jedem Fall durchkommt? Gut, ich könnte geflüchtet sein an den Ort oder gezwungen vielleicht, und die Aussage wär falsch verstanden weil nicht mit ganzem Herzen ich dahin gezogen wäre. Aber ich bin es, alles in mir hat sich umgewandt nach der Kraft, die von da fließt. Es gab versteckte konstante basen die ihre Wirkung bestimmn. Wenn ich sie vor dem eigenen Ende fand, könnt ich die Kraft kontrollieren; dh. Aufhebung der Notwendigkeit. Aber ohne Kenntnis vorausgehen und wagen in Unerdeutetem, das jeden Augenblick nachzugeben drohte dem starren Schritt? Nein, es galt andre Sicherheiten zu erlangen, so daß ich auch nur durch Einsetzen schon verfügbarer Variablen an eine Wirkung glauben darf, die mir die Konstante hervorbringt. Ich sollte rechnen lernen und fand
“die Benjaminfeldkraft entsprechend einem Vektor n. unbekannter Vorzeichen die nicht existieren können u. nicht wahrgenommen werden. Sie sei aber eine gerichtete Kraft, das Vektorenprodukt bestimmt von der Feldkonstante”
und zwar in einem Manuskript des unbedeutenden Polyhistors, das die Grundlage bildete kunstkritischer Vorträge zur ix. Dokumenta. Von diesen, wenn sie einfach nur gehalten worden, wäre und nicht der Tod des alten, kranken Mannes HB erst mich in seinen Bann gezogen und schließlich die Schrift selbst, nur kurze Aufregung ausgegangen und ich könnte nun nicht zusammenfügen: das Erkannte und das Gelernte. So, im erlernten Tod, der zu gehen war und den ich in 24 Monaten gut absolvieren würde aber war das was war schon Wahrheit – und mit diesem Wissen konnte ich ihm gegenübertreten und des Andern 100 Jahre Gestorbenen gedenken am 18. Mai wenn ich ihm das Geschenk seiner 10. Sinfonie überreiche, die dann endlich vollendet sein würde. Denn das erst sei der Anfang ihrer Geschichte.
Denn das erst sei der Anfang – von der Benjaminfeldkraft Konstruktion, Lesung und Musik zur Chemischen Deutung d. l. Standardschrift.